Der große Auftritt

Ausmarsch der Kompanie zur Kirche
Ausmarsch der Kompanie zur Kirche

Früh morgens am Tag der zweiten Schwedenprozession trifft sich die Fahnenkompanie, bestehend aus den vier Platzmeistern, dem Fähnrich, den Spielleuten und dem Hänsele im Aufkircher Tor zu einer Mahlzeit. Kurz vor dem Abmarsch besprengt der erste Platzmeister den Hänsele mit Weihwasser und stößt ihn mit einem kräftigen Fußtritt und den Worten „Hänsele, gang in Gott`s Name`“ vor die Tür. Der Rest der Kompanie wartet derweil vor der St. Jodok-Kapelle und wird dort nach militärischem Zeremoniell vom ersten Platzmeister zum Abmarsch in die Kirche übernommen.

 

Der Hänsele vor der Kirche
Der Hänsele vor der Kirche

Während die Kompaniemitglieder an der heiligen Messe teilnehmen, zieht der Hänsele stumm durch die Gasthäuser und bettelt um Geld. Bei der Wandlung aber schwingt er vor der Kirchentür seine Karbatsche und vollführt einen höllischen Lärm.

Nach der heiligen Messe begleiten die Schwerttänzer die Schwedenprozession, während der Hänsele weiter durch die Wirtshäuser zieht.

 

Einholen der Tanzerlaubnis
Einholen der Tanzerlaubnis

Auf der Hofstatt, dem Überlinger Marktplatz, treten die Tänzer in Linie zu einem Glied an, doch bevor der Tanz beginnen kann, müssen die beiden ersten Platzmeister beim Oberbürgermeister die Erlaubnis zum Tanz einholen. Hüte ab zum Gebet und Präsentieren der Degen beschließen das militärische Zeremoniell.

 

Erste Tanzfigur: „Spitz und Griff“
Erste Tanzfigur: „Spitz und Griff“

Der Schwerttanz besteht aus vier Figuren. Zunächst ergreifen die Tänzer mit der rechten Hand den Griff, mit der linken die Degenspitze des Vordermanns und tanzen im Sechsachteltakt eine Achtertour. Die zweite Figur wird eingeleitet, indem die beiden letzten Platzmeister mit erhobenem Degen stehen bleiben und die restlichen Tänzer unter ihrem Degen hindurch tanzen lassen. Nach jeder Runde bleibt ein weiterer Tänzer stehen, so dass sich die Degen überkreuzen.

 

Der „Maschen“
Der „Maschen“

Auf dem Höhepunkt des Tanzes, wenn die Tänzer mit ihren Schwertern eine Rosette bilden, muss der Hänsele gefangen in ihrer Mitte kauern, während der erste Platzmeister ein Hoch auf die Stadt ausbringt und der Fähnrich zum Siegeszeichen die Fahne über den Köpfen der Tänzer schwingt.

 

Der „Degensprung“ und das „Tor“
Der „Degensprung“ und das „Tor“

In Achtertouren löst sich der Maschen wieder auf und die Tänzer kommen zur nächsten Figur, bei der die beiden letzten Platzmeister die Tänzer über ihren Degen springen lassen. Der Tanz endet, indem wiederum die beiden letzten Platzmeister alle Tänzer unter ihrem Degen hindurch aus dem „Tor“ tanzen lassen.

 

Der „Maidlintanz“
Der „Maidlintanz“

Auf den Schwerttanz folgt zur Musik der Pfeifer und Trommler der Maidlintanz: Jeder Schwerttänzer fordert eine der in schmucker Festtagstracht mit Radhaube gekleideten Frauen zum Tanz auf. Und während sich die Paare zu den Melodien von Kreuzpolka, Schottisch, Hopswalzer und Rheinländer im Tanze drehen, treibt der Hänsele in stummem Spiel seinen Schabernack mit dem Publikum.